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Erinnerungen an das Dahlbusch-Unglück

Sanitäter der belgischen Armee transportieren einen der geborgenen Toten ab; Rechte: dpa
In Marcinelle gibt es für hunderte Bergleute keine Hoffnung mehr

Marcinelle / Gelsenkirchen, 14. August 1956. (rst) Für die 269 verunglückten Bergleute im belgischen Marcinelle besteht keine Hoffnung mehr. Bisher konnten nur 80 Bergleute tot geborgen werden. Erinnerungen werden wach an die Gelsenkirchener Grubenkatastrophe vor einem Jahr, bei der 41 Kumpel auf der Zeche Dahlbusch ihr Leben ließen.

Während Zehntausende - unter ihnen Ministerpräsident van Acker - in Marcinelle den bereits geborgenen Bergleuten ihr letztes Geleit geben, erinnern sich die Menschen in Gelsenkirchen an eine ähnlich schwere Zeit, die sie erleiden mußten. Sie können mitfühlen mit den Angehörigen in Marcinelle, die jetzt um ihre Männer, Väter und Söhne trauern. Fast genau ein Jahr ist es her, da verloren 41 Bergleute bei einer der schwersten Grubenkatastrophe der Nachkriegszeit in Gelsenkirchen ihr Leben. Das Unglück ereignete sich am Abend des 3. Augusts 1956 auf der Zeche Dahlbusch. Ein Grubenbrand entzündete schlagende Wetter.

Die ungeheure Explosion ereignete sich in 900 Metern Tiefe, zwischen der zehnten und der elften Sohle. Zwölf Mann waren gerade mit dem Umlegen der Fördermittel beschäftigt, als die Explosion das ganze Schachtsystem erschütterte. Der Grubenbrand breitete sich nach Berichten Überlebender schnell aus und war so stark, daß sogar die Drahtseile der Förderkörbe schmolzen. Die Rettungsmannschaften mußten ihre Rettungsarbeiten noch am Abend beenden, weil auch für sie Gefahr bestand. Das Oberbergamt teilte dazu mit: "Nachdem mit Sicherheit nicht mehr mit der Bergung Überlebender gerechnet werden konnte, wurden die Rettungsarbeiten eingestellt."

Belgische Soldaten füllen für die Rettungsarbeiten Sand in Säcke; Rechte: dpa

Belgische Soldaten versuchen vergeblich,
die Bergleute zu retten

Währenddessen warteten viele Angehörige vor den Toren der Zeche auf eine Nachricht über das Schicksal ihrer Männer und Söhne. Doch sie konnten nur hinnehmen, was nicht mehr zu ändern war. Das Unglück forderte 41 Todesopfer und 21 Verletzte. Am nächsten Tag trafen zahlreiche Beileidstelegramme auf der Zeche ein, unter anderem auch von Bundespräsident Theodor Heuss.

Jetzt trauert Gelsenkirchen mit den Angehörigen von Marcinelle. Dort arbeiten die Rettungsmannschaften noch mit Hochdruck weiter, um zu den tiefer gelegenen Sohlen vorzustoßen. Es besteht aber keine Hoffnung mehr, die restlichen Verunglückten lebend ans Tageslicht zu holen.

 

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